Attraktive Innenstädte leben von guten Ideen

Alter Markt

Halles City verändert ihr Gesicht. Wohin die Reise geht beobachten Kay Gerhardt und Eric Brecht nicht nur. Die beiden Citymanager begleiten den Wandel aktiv mit.

Herr Gerhardt, der aktuelle IHK-Handelsatlas bescheinigt Halle, dass die Leerstände um etwa ein Fünftel zurückgegangen sind. Was verändert sich gerade in Halles City?

Kay Gerhardt: Dass sich der Leerstand aktuell auf nur ca. zehn Prozent beläuft, hat u.a. damit zu tun, dass der Verlust an Handelsflächen zunehmend von neuen Dienstleistungsangeboten kompensiert wird. Das Dürerhaus ist ein gutes Beispiel dafür. Früher wurde hier mit Schmuck und Mode gehandelt, heute bietet ein Optiker im „Haus des Sehens“ seine Leistungen an. Krankenkassen, Rechtsanwälte oder Physiotherapeuten, immer mehr zieht es in die Innenstadt.

Herr Brecht, was brennt Ihnen trotz solch erfreulicher Nachrichten auf den Nägeln?

Eric Brecht: Um den erwähnten positiven Trend auszubauen, bedarf es u.a. einer breiteren Vernetzung von Online- und Offline-Welt. Vor dem Innenstadtbesuch steht heute oft die Internetrecherche abends auf der Couch. Und neben guten Angeboten entscheidet auch die Auffindbarkeit über den Besuch. Hinzu kommt ein nötiges Umdenken bei den Mietpreisen. Die wurden früher von großen Modeketten bestimmt. Zeiten, die so nicht wiederkommen. Das fordert aber nicht nur Eigentümer heraus, bundesweit braucht es u.a. auch neue Abschreibungsmodelle.

Um den Wandel zu begleiten, hat die Stadt gerade das Projekt „Green Health“ gestartet. Welche Idee steht dahinter?

Kay Gerhardt: Innenstädte haben immer von guten neuen Ideen gelebt. Darauf setzt auch „Green Health“ und sucht vor allem nach solchen, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zusammendenken. Daraus entsteht eine attraktive neue Innenstadt, die man auch gern besucht, wenn es wärmer wird, die für kurze Wege steht und auf unterschiedliche Weise zum Verweilen einlädt. Unser gerade laufender Wettbewerb „Mein Business für die Innenstadt“ zielt dabei gerade auf neue Nutzungen für leerstehende Flächen, für die es noch keine Lösung gibt.

Wie unterstützen Sie Initiativen und gute Ideen darüber hinaus?

Eric Brecht: Alles, was das erwähnte Zusammendenken fördert, ist willkommen. Manchmal können wir dann dafür Türen öffnen oder auch bei der Umsetzung helfen. Etwa mit Hilfe des sogenannten Verfügungsfonds. Hier ist punktuell auch eine finanzielle Unterstützung möglich. Unbürokratisch. Auf kurzem Weg.

Mehr Informationen zum Verfügungsfonds und dem Wettbewerb „Mein Business für die Innenstadt“ finden Sie hier.

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